QiGong und Meditation

Manchmal werden Qi Gong und Taiji auch als „Meditation in Bewegung“ bezeichnet. Das kommt zum Einen durch die langsamen, weichen Bewegungen, die „meditativ“ wirken. Auch schnell ausgeführte Bewegungen können jedoch durchaus meditativen Charakter haben. Es gibt Andererseits auch „inneres“ QiGong, Nei Gong, bei dem keine äußeren Muskelbewegungen zu sehen sind, sich nur der Geist auf die inneren Bewegungen des Qi konzentriert. Was genau ist gemeint?
Was macht die Meditation, das Meditative einer Bewegung aus?

Meditation wird auch umschrieben mit „Sammlung“, oder „zur Ruhe kommen“ oder einem Zustand der „Kontemplation“ und „Versenkung“. Und diese Ruhe muss sich nicht unbedingt nur in langsamen  Bewegungen zeigen; auch rasche Bewegungen können ruhig wirken: ohne Hektik, ohne Anspannung, ohne überflüssige Muskelkraft. Wichtig ist die Haltung des Geistes, der sich in der Bewegung ausdrückt: der Geist sammelt sich, konzentriert sich völlig auf das Tun. Es gibt keine Gedanken mehr außer an das, was man jetzt gerade macht, man verschmilzt mit seiner Bewegung, wird Eins mit seinem Tun. Nur das Jetzt existiert, nur dieser eine Augenblick. In diesem Sinne kann jede Tätigkeit zur Meditation werden, wie z. B. Gemüse schneiden, Zähne putzen oder joggen.

Qi Gong ist eine gute Gelegenheit, diese Verankerung im Augenblick zu üben. Der Geist wird immer und immer wieder zur Ruhe geführt, der Atem wird reguliert und beobachtet, der Körper mit dem richtigen Grad von Spannung und Entspannung bewegt. Da gibt es kein: wo war der Arm vorher, wohin muss ich ihn später setzen – mit solchen Gedanken kommt man aus dem Bewegungsfluss. Durch das regelmäßige Üben stellt sich eine Bewegung völlig in der Gegenwart ein. Und dadurch eine Verankerung im jetzigen Moment. Körper, Geist, Qi, Atem, Umgebung, werden Eins. Nichts anderes ist Meditation.